Gesunder Zuckerersatz Nr. 4 – Yacon
Yacon (Smallanthus sonchifolius) ist eine Pflanze aus Südamerika. Seit Jahrhunderten wird sie dort als Nähr- und Heilpflanze verwendet. Man glaubt, dass Yacon bei Diabetes, Nierenkrankheiten und Verdauungsbeschwerden helfen kann, was sich zum grössten Teil auch tatsächlich bewahrheitet hat. Die knollenförmige Yaconwurzel erinnert optisch an die Süsskartoffel. Aus Yacon kann ein leckerer und äusserst gesunder Zuckerersatz hergestellt werden: Yaconsirup und Yaconpulver. Beide sind noch sehr unbekannte Süssungsmittel – nicht zuletzt deshalb, weil ihr Verkauf in der EU bislang untersagt war. Yacon gilt als Novel Food, als neuartiges Lebensmittel. Zwar ist weder Yaconsirup noch Yaconpulver wirklich neuartig, da man beide in ihrer südamerikanischen Heimat schon seit Jahrhunderten isst. Das aber interessiert die hiesigen Bürokraten bekanntlich nicht. Und der Zucker- samt Süssstoffindustrie ist es natürlich nur recht, wenn gesunde Süssungsmittel möglichst lange in der Versenkung bleiben. Glücklicherweise ist die Yaconwurzel als Sirup und Pulver jedoch auch in der EU inzwischen frei erhältlich. Bei der Herstellung des Yaconpulvers wird die Yaconwurzel in Stücke geschnitten, entsaftet und dehydriert, bis nur noch das Pulver übrig bleibt. Will man Yaconsirup herstellen, presst man zunächst den Saft aus der Wurzel, filtert diesen und dickt ihn bis zur Sirupkonsistenz ein. Sirup und Pulver sind von sanfter Süsse und stellen die beiden besten Quellen für Fructooligosaccharide dar, womit wir schon zum ersten von vielen gesundheitlichen Vorteilen des Zuckerersatzes aus Yacon kommen: Fructooligosaccharide sind präbiotische und süss schmeckende lösliche Ballaststoffe. Der Yaconsirup besteht gar zu 40 – 50 Prozent aus Fructooligosacchariden, die der nützlichen Darmflora als Nahrung dienen, der Darmgesundheit sehr förderlich sind und die Verdauung regulieren. Daher wirken Yaconsirup und Yaconpulver so gut bei chronischen Verstopfungen wie auch bei Durchfällen. Die Fructooligosaccharide gehören zwar zu den Kohlenhydraten, sind als Ballaststoffe jedoch unverdaulich, gelangen also nicht – wie Zucker – ins Blut und erhöhen daher weder das Körpergewicht noch den Blutzuckerspiegel. Infolgedessen soll Yacon den sagenhaften glykämischen Index von 1 aufweisen. (Glucose liegt bei 100, Haushaltszucker bei 70 und Ahornsirup bei 65). Yacon trägt ausserdem zur Deckung des Mineralstoffbedarfs bei, was man von Zucker nicht gerade sagen kann. Während Zucker so gut wie gar keine Mineralien liefert, enthält das Yaconpulver 130 mg Calcium, 860 mg Kalium und 2,9 mg Eisen pro 100 Gramm. Yaconsirup und Yaconpulver liefern deutlich weniger Kalorien als Haushaltszucker und auch als Honig, womit die Yaconsüsse zu den kalorienarmen Zucker-Alternativen gehört. Yaconsirup und Yacaonpulver sind sehr gut für Diabetiker geeignet. Yaconsirup und Yaconpulver helfen beim Abnehmen und reduzieren die Insulinresistenz (Diabetes-Vorstufe): In den USA ist Yaconsirup schon länger bekannt, aber nur – wie könnte es anders sein – weil eines Tages verkündet wurde, dass Yaconsirup schlank und rank mache – wie eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie aus dem Jahr 2009 gezeigt hatte: Als Teilnehmer stellten sich 55 übergewichtige Frauen mit Cholesterinproblemen und Verstopfung zur Verfügung. Während der Studiendauer von 4 Monaten sollten die Frauen eine fettarme und auch kalorienreduzierte Ernährung praktizieren. Man teilte die Frauen in zwei Gruppen. 40 Frauen nahmen Yaconsirup (zwischen 0,14 bis 0,29 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht), 15 Frauen nahmen einen Placebo-Sirup. Nach Ende der Studie hatten die Yacon-Frauen 15 Kilogramm verloren, während die Frauen in der Placebo-Gruppe 1,6 Kilogramm zugenommen hatten. Bei den Yacon-Frauen regulierte sich ausserdem die Verdauung, so dass sie kaum noch unter Verstopfung litten. Auch sanken die Nüchterninsulinwerte bei jenen Frauen, die den Yaconsirup eingenommen hatten um 42 Prozent. Gleichzeitig reduzierte sich die Insulinresistenz der Zellen um 67 Prozent. Auch die zuvor hohen Cholesterinwerte sanken um 29 Prozent auf unter 100 mg/dL. Insgesamt zeigten sich in der Yacon-Gruppe also dramatische Verbesserungen – sowohl was das Gewicht als auch was die Stoffwechselfunktionen betraf. In der Placebo-Gruppe hingegen blieb alles mehr oder weniger beim Alten. Yaconsirup und Yaconpulver schmecken sanft süss und passen als leckerer und pflanzlicher Zuckerersatz in fast alle Rezepturen, die Süsse benötigen.
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August 2017
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