Immer mehr jüngere Kinder und Schulkinder sind von allergischen Erkrankungen betroffen. Wird die allergische Erkrankung im Kindesalter nicht frühzeitig behandelt, können sich die Auswirkungen mit zunehmendem Alter z.B. in Form eines allergischen Asthmas bemerkbar machen. Davon bekommen Pädiater häufig nichts mit, wenn ältere Kinder wegen ihrer allergischen Beschwerden z. B. zum Pneumologen wechseln. Andererseits steht auch immer wieder die Behauptung im Raum, Kinder könnten aus ihrer Allergie „herauswachsen“. Die Frage, ob sich eine Allergie auswachsen kann, lässt sich nicht pauschal beantworten. Charakteristisch für allergische Erkrankungen ist aber, dass sie sich in verschiedenen Altersabschnitten des Kindes in unterschiedlichen Erscheinungsformen zeigen: Im Säuglingsalter steht die atopische Dermatitis im Vordergrund. Im Kleinkind- und Schulalter gewinnen die allergische Rhinokonjunktivitis und das allergische Asthma (AA) an Bedeutung. Nachweisbare IgE-Antikörper sind zunächst gegen Nahrungsmittel gerichtet, die Sensibilisierung gegen Aeroallergene wird erst später relevant. So kommt die allergische Rhinitis (AR) vor dem zweiten Lebensjahr selten vor, nimmt aber im Schulalter deutlich an Häufigkeit zu und ist Teil des „allergischen Marsches“ während der Kindheit. Bei kleinen Kindern kann sich eine Nahrungsmittelallergie in den ersten Jahren wieder verlieren – oft ist sie jedoch Vorbote für Heuschnupfen und Asthma und damit der Beginn der Allergiekarriere. Die Kommission für Umweltmedizin am Robert Koch-Institut berichtet mit Ausnahme des Ekzems für alle atopischen Erkrankungen eine ausgeprägte Zunahme mit dem Alter. Abbildung: Lebenszeitprävalenz ärztlich diagnostizierter allergischer Erkrankungen (Selbstangabe) für Erwachsene (18–79 Jahre) und Kinder und Jugendliche (0–17 Jahre) in %.
Problematisch wird es, wenn Allergien spät erkannt und deshalb nicht fachgerecht beim Pädiater behandelt werden. Ohne gründliche Diagnose besteht die Gefahr, dass sich allergische Reaktionen im Zuge der „Allergiekarriere“ verschlimmern, neue Sensibilisierungen hinzukommen oder sich ein allergisches Asthma entwickelt: Patienten mit allergischer Rhinitis haben ein 3,5-fach höheres Risiko innerhalb von weniger als 10 Jahren ein allergisches Asthma (AA) zu entwickeln. Diese Faktoren begünstigen die Allergiekarriere: Das Risiko, Sensibilisierungen und/oder allergische Erkrankungen im Kindesalter zu entwickeln, steigt mit den folgenden Faktoren:
Gemeinsames Ziel: Etagenwechsel verhindern. Werden die Symptome einer allergischen Erkrankung erkannt, können frühzeitig Karenz-, medikamentöse oder therapeutische Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist neben der Allergenkarenz die einzige kausale Therapie allergischer Erkrankungen und sollte möglichst früh im Krankheitsverlauf eingesetzt werden.12 Neben dem therapeutischen Aspekt ist bei der Indikationsstellung auch der präventive Aspekt einer SIT zur Vermeidung von Neusensibilisierungen und hinsichtlich der Entwicklung von Asthma zu beachten. Die SIT kann auch bei gleichzeitig bestehendem Asthma eingesetzt werden und reduziert die nasalen und bronchialen Symptome. Quellen:
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August 2017
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